Dienstag, 17. Juni 2014

Die Leere, das Nichtstun und Neue

Obwohl die drei Begriffe Leere und Nichtstun klar zu unterscheiden sind, gibt es Überschneidungen und sie treffen sich an Punkten einer Auseinandersetzung um an ein gewisses Ziel zu kommen. Ist es der Wunsch nach dem Absoluten?

Ich vermute, dass in der Bildenden Kunst vor Yves Kleins Ausstellung in der Galerie Iris Clert im Jahre 1958 der leere Raum thematisiert wurde. Doch seit der Nachkriegszeit wurde er explizit zu einem stets wiederkehrenden künstlerischen Motiv. Was jüngst hin zu VOIDS, EINE RETROSPEKTIVE vom Centre Pompidou in Paris und der Kunsthalle Bern führte.

Alle Werke welche um diese Begriffe handeln, habe ich in leeren Schachteln auf Notizpapieren archiviert. Vor zwei Wochen flatterte ein neues hinzu - nach dem Besuch der Tate Gallery ist jene Malerei von Gerhard Richter besonders in Erinnerung geblieben.

Im neuen DAS MAGAZIN berichtet Sven Behrisch in seinem Porträt von Richter von einem "Versuch, sich dem Nullpunkt der Malerei anzunähern," vor allem wenn ihm in Zeiten seiner Krisen nichts mehr eingefallen ist. Doch als er weiterhin versuchte, nicht zu wollen, nichts zu denken, nichts berechnen, wurden die Malereien auffallend bunt. Er wollte ein Mann ohne Eigenschaften sein und Bilder ohne Aussage malen.


Es scheint, dass bei der Reflexion über die Kunstgeschichte und deren Entwicklung dieser Gedanke unweigerlich hervortritt. Paul Chan hat vor fünf Jahren sich entschieden, keine Kunst mehr zu machen. Maurizio Cattelan hat vor zwei Jahren angekündigt, in Frührente zu gehen. Die Gründe dieser künstlerischen Enthaltungen mögen verschieden sein. Tatsache ist, dass sich eine potentielle Steigerung des künstlerischen Schaffens manifestiert hat. Das beste Beispiel zeigt sich in Marcel Duchamps ab 1923 stets wiederholten Ankündigung zum Rückzug aus der Kunst.  

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