Sonntag, 28. September 2014

Überforderung mit dem Nichtstun

Nach meinem zweitletzten Zivildiensteinsatz in den Alpen, einer Einzelausstellung in Glarus, einem Auftritt am Boom Festival und zielloses Umherschweifen in der Algarve bin ich nun auch im Toni-Areal angekommen.

Ich habe viel über eine mögliche Masterarbeit nachgedacht, simultan zahlreiche Output-Projekte entwickelt und realisiert. Ein Projekt hat schon in der Anfangsphase viel Resonanz erzeugt. Es war/ist das Projekt "Stipendium fürs Nichtstun" wo es kurz geschrieben darum geht, einer Person für einen Tag Nichtstun Fr. 7'000.- zu geben. Die Finanzierung des Projekts wäre durch den Kunstkredit erfolgt, welcher nur nach der Überarbeitungsphase das Projekt abgelehnt hat. Obwohl es mir primär darum geht, unser Tun und Nichtstun zu hinterfragen, sowohl auch die Relation von Geld und Leistung, ist das Projekt auch ein Politikum und befragt die Fördersysteme im Allgemeinen. Letzteres als eine kleine Prise Polemik fassten ein Teil der Kunstkreditkommission als Kritik an die eigene Institution auf und wurde somit zum Hauptthema der gesamten Diskussion. Die Front verhärtete sich und es wurde hitzig. Eventuell wäre doch noch eine weitere Weiterbearbeitung sinnvoll. Doch das Projekt ist nun mit seinem Verlauf schon eine Arbeit für sich. Ich danke hiermit dem Kunstkredit für ihr Interesse und Einladung zur Weiterbearbeitung, nun gibt es für mich statt einer Ausführung eine Reflexion und neue Standortbestimmung.

Seid geraumer Zeit habe ich festgestellt, dass das Arbeiten mit Projektpartnern je nach Konzept welches ich entwickle sich sehr positiv für die Arbeit macht. Deshalb habe ich für das Projekt "Stipendium fürs Nichtstun" auch eine "Ausschreibung zur Ausschreibung zur Ausschreibung" geschrieben. Ich danke an dieser Stelle auch allen Personen, welche mir geschrieben haben. Leider konnte ich noch nicht auf alle Schreiben eingehen, was nicht heisst dass sie nicht interessant sind, es waren teils viele Fragen an mich und andere Konversationen versandeten. Ich möchte mit allen interessierten noch in Kontakt bleiben und werde sicher noch zurück schreiben. Und falls jemand im Bezug auf das Nichtstun eine Projektidee hat oder einen bestimmten Untersuchungsgegenstand hat, freue ich mich auf eine Zusammenarbeit.

Falls jemand eine gute Archivplattform kennt, wo man all meine Projekte mit Tags abspeichern kann, optisch gut daher kommt oder viele Möglichkeiten eröffnet, kann mir gerne Tips geben. Ich möchte nun mein ganzes Material auf einer anderen Plattform veröffentlichen und Blogger ade sagen.

Ich glaube das war nun das wichtigste was zu schreiben ist im Moment. Ah, es werden zwei Ausstellungen folgen, an einer stelle ich Nichts aus, an der anderen ist mein Name nirgendwo vorhanden. Bis ende nächsten Frühling ist es mir ein Anliegen, die Leere und das Nichtstun konzeptuell zu erweitern und auszuloten, dass es in diesem Bereich nichts mehr zu tun gibt und sich endlich die Leere einstellt, oder wenigstens bis zu einem gewissen Punkt.

Nebst diesen leeren Ausstellungen werde ich im November zu Manos Tsangaris Metabolischen Büro zu Reparatur der Wirklichkeit das Nichtstun unter dem Gesichtspunkt der Realität und Wirklichkeit weiterverfolgen.

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