Freitag, 27. Juni 2014

NICHT(S)TUN. Ein faules Konzept einer Redereihe



Dokumentation der Vortragsreihe im Theorie und Medienzentrum, Tanzquartier Wien




FR 16. MAI 2014 - 18.00 h TQW / Studios




"Nichtstun. Nicht jenseits, diesseits der Zeit. Faulsein: ein instabiles Nichts ohne Konjunktur in unserem völlig ökonomisierten Heute. Verweigern. Ein Akt diesseits der Passivität, der zu seiner eigenen Potentialität zurückführt. Far niente. Lieber nicht. Bartlebys entwaffnende Resistenz ohne Referenz. Kafkas Hungerkünstler erklärt „mit wie zum Kusse gespitzten Lippen“, dass er hungert: „weil ich nicht die Speise finden konnte, die mir schmeckt“. Keine effiziente Flexibilität, aber auch kein nihilistisches Spiel, vielmehr ein sinnlicher, affirmativer Verzicht als Positionierung. Zeitverschwendung. Zurückhaltung. Als politische Haltung. Als ‚postkonzeptuelle‘ Haltung von Tanz und Performance heute, mehr als optional, ethisch. Ein stets anders verworfener Entwurf, um sich dem Verworfenen zu öffnen. Intensiv dem Nichts ausgesetzt. Um nicht konsumiert, nicht vereinnahmt zu werden. Um sich nicht allein als tätiges Subjekt definieren zu lassen. Menschen können sich weigern. Ausharrend im Unentscheidbaren. Ein zeitkritischer Apostroph. Aber wie sich am affirmativen Widerstand entlang bewegen? Und wie diese instabile Passivität proben? Wie die eigene Fragwürdigkeit vollziehen?"

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